Etwa 25 km vom Landgut entfernt, liegt Pisa, eine der herrlichen Provinzhauptstädte der Toskana. Diese Kunststadt ist reich an Denkmälern und Kirchen und verdankt ihre Berühmtheit hauptsächlich dem schiefen Turm, dessen merkwürdige Neigung durch die Absenkung des Bodens entstand. Die wichtigsten Ortschaften der Provinz sind: Cascina, Pontedera, San Miniato und Volterra.
Hauptattraktion von Orentano sind zweifelsohne die zahlreichen Folkloreveranstaltungen, die zu verschiedenen Jahreszeiten stattfinden und Tausende von Besuchern in die Ortschaft locken. Der Carnevale dei Bambini (Kinderkarneval) im Februar bildet sicherlich das wichtigste Ereignis, das in erster Linie im Zusammenhang mit dem
Namen der Ortschaft in den Sinn kommt.
Zum ersten Mal wurde dieser Karneval im Jahr 1956 auf Betreiben des Pfarrers Don Livio Costagli veranstaltet und hatte den Zweck, den Kindern, die damals nur wenig Spielzeug zur Verfügung hatten, eine Freude zu bereiten. Die heute üblichen Maskenwagen gab es noch nicht, sondern eine von einem “Ciuchino” (Esel) gezogene Sänfte mit
vor Kälte zitternden, aber jauchzenden Dorfkindern. Obwohl seitdem Jahre vergangen sind, ist und bleibt der Carnevale dei Bambini Highlight des Karnevals von Orentano: Hier dreht sich alles um die Kleinen. Ganze Generationen wuchsen mit dem Karneval auf und die nunmehr groß gewordenen Kinder von früher begleiten ihre eigenen Sprösslinge zum fröhlichen Treiben … Neben dem traditionellen Karrenumzug wurden weitere kulturelle Initiativen wie der Malwettbewerb für die Schulen der Toskana ins Leben gerufen: Ein Beweis dafür, dass der Ortschaft das Wohl der Kinder wirklich am Herzen liegt.
Jedes Jahr im Juli findet das traditionelle Pizza-Fest (Sagra della Pizza e della Birra) statt. Geboten werden leckere Holzofen-Pizza und typische toskanische Gerichte (wie zum Beispiel “Bruschetta” – Röstbrot mit Tomaten und Knoblauch). Jeden Abend spielt ein anderes Orchester auf, das Alt und Jung zum vergnüglichen Tanz auffordert.
Eine besonders interessante Sommerveranstaltung in Orentano ist das Bignè-Fest (Sagra del Bignè), das im August anlässlich der Feier des Schutzheiligen San Lorenzo stattfindet. Zahlreiche Einwohner Orentanos leben und arbeiten in den großen italienischen Städten, unter anderem auch als Betreiber von Spitzenrestaurants (Mailand und Turin) und ausgezeichneten Feinbäckereien (Rom). Alle Orentaner fühlen sich jedoch zu ihrem Geburtsort hingezogen und kommen im August – wenn die Lokale in den Großstädten wegen Ferien geschlossen sind – in ihre Heimatstadt zurück, um dort ihren wohlverdiente Urlaub zu genießen. Welches Fest wäre wohl für diesen Ort der Feinbäcker angemessener gewesen als eine Veranstaltung im Zeichen des Gebäcks? Seit seiner Entstehung (1968) bietet dieses Ereignis vielen “unserer” Feinbäcker die Gelegenheit, sich bei der tatkräftigen Mitarbeit an der Realisierung des Bignè-Fests eine “konstruktive” Ruhepause zu gönnen.
In Orentano wurde ein archäologisches Museum mit etruskischen Fundstücken eingerichtet. Zu sehen ist unter anderem ein menschliches Skelett, das in der Nähe der Ortschaft gefunden wurde.